Roger Odin: Kommunikationsräume. Einführung in die Semiopragmatik

Übersetzt und herausgegeben von Guido Kirsten, Magali Trautmann, Philpp Blum, Laura Katharina Mücke

Original: Les espaces de communication – Introduction à la sémio-pragmatique (2011)

Covergestaltung und typographisches Konzept: Vera Rammelmeyer/mischen
Buchsatz: Sarah-Mai Dang

September 2019, 200 Seiten
Sprache: Deutsch

Paperback: € 18,90 (ISBN 978-3-7497-2669-1)
Hardcover: € 24,90 (ISBN 978-3-7497-2670-7)
Open Access: MediArXiv (DOI: https://doi.org/10.33767/osf.io/6z974)
Open Access: media/rep/ (DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/12638)

Veröffentlicht unter Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0.

Mit Kommunikationsräume. Einführung in die Semiopragmatik liegt erstmals ein Buch des französischen Film- und Medientheoretikers Roger Odin auf Deutsch vor. Es bietet eine Einführung in das Modell der Semiopragmatik, dessen Ausarbeitung sich Odin in den vergangenen Jahrzehnten gewidmet hat. Im Zentrum steht das Konzept des „Kommunikationsraums“, mit dessen Hilfe erklärt werden kann, wie mediale Kommunikationen durch ihren Kontext reguliert werden. Außerdem erläutert Odin seine Idee verschiedener Modi der Sinn- und Affektproduktion, die auf unterschiedliche Filme, Bücher, Fernsehsendungen und andere kulturelle Artefakte angewandt werden können. Als Beispiele diskutiert er den fiktionalisierenden, den dokumentarisierenden, den privaten und den intimen, den ästhetischen und den künstlerischen Modus sowie einige weitere Modi.

Kommunikationsräume wurde übersetzt und herausgegeben von Guido Kirsten, Magali Trautmann, Philipp Blum und Laura Katharina Mücke. Eingeleitet wird das Buch durch einen historischen und systematischen Überblick über Odins Denken von Guido Kirsten und Frank Kessler sowie terminologische Vorbemerkungen der Übersetzer:innen. In einem exklusiv für die deutsche Übersetzung geschriebenen Nachwort geht Roger Odin auf die jüngsten Entwicklungen der Semiopragmatik ein.  

Roger Odin promovierte 1975 mit einer semiotischen Analyse der Bilder von Jeanne d’Arc und habilitierte 1982 mit einer Arbeit zur Filmsemiologie. Von 1983 bis 2003 war er Professor für Informations- und Kommunikationswissenschaft an der Paris III – Sorbonne Nouvelle. Er ist Autor von Cinéma et production du sens (1990), De la fiction (2000) und Les espaces de communication (2011) sowie Herausgeber von Bänden zum Dokumentar- und Familienfilm. Er zählt zu den wichtigsten französischen Medien- und Filmtheoretikern seiner Generation.

Guido Kirsten promovierte in Zürich mit einer Arbeit zum Realismus des Films und im Film, die stark von Odins Semiopragmatik inspiriert wurde (Filmischer Realismus, 2013). Anschließend arbeitete er als Postdoc in Stockholm und als Vertretungsprofessor in Mainz. Seit 2018 leitet er die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Filmische Diskurse des Mangels“ an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (Potsdam).

Magali Trautmann promovierte in Bremen zum narrativen Kinodokumentarfilm und entwarf in ihrer Arbeit ein Modell zu dessen Analyse aufbauend auf Odins Semiopragmatik (Show and Tell, 2017). Parallel hierzu entwickelte und lehrte sie das Praxismodul Film im Master-Studiengang Transnationale Literaturwissenschaft: Literatur, Theater, Film (TnL). Von 2016 bis 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der TnL. Seit 2018 arbeitet sie als künstlerische Leiterin eines Kunstverlags und freie Autorin in Bremen.

Philipp Blum promovierte an der Philipps-Universität Marburg zum experimentellen Semi-dokumentarismus und baute methodisch auf dem semiopragmatischen Ansatz auf (Experimente zwischen Dokumentar- und Spielfilm, 2017). Von 2012 bis 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt zur Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945-2005. Seit 2018 ist er Oberassistent am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich und Koordinator des NETZWERK CINEMA CH.

Laura Katharina Mücke ist Universitätsassistentin Prae Doc für die Professur „Theorie des Films“ an der Universität Wien. Sie arbeitet dort an ihrer Dissertation mit dem Arbeitstitel „Anti | Immersion. Zur Performativität filmischer Erfahrung zwischen Annäherung und Distanzierung“, die eine rezeptionsästhetische Verzahnung von Semiopragmatik und Filmphänomenologie anvisiert. Von 2016 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Filmwissenschaft an der Universität Mainz.

Übersetzt mit freundlicher Genehmigung von Presse universitaires de Grenoble.
Original: Les espaces de communication – Introduction à la sémio-pragmatique (2011)

Hier geht es zur vollständigen Bibliographie der Schriften Odins, die laufend aktualisiert wird: 10.5281/zenodo.3456944. Zusammengestellt und durchgesehen von Hans J. Wulff, basierend auf einer Liste von Roger Odin, Redaktion: Guido Kirsten und Josefine Knuth Pollok.