Gründung

oa books wurde 2016 ins Leben gerufen, um die Möglickeiten und Grenzen von Open Access und Open Science in der Film- und Medienwissenschaft auszuloten. Die Initiative ist aus der kritischen Auseinandersetzung mit den technologischen, wissenschaftspolitischen, ökonomischen, rechtlichen und nicht zuletzt fachspezifischen Bedingungen der Wissensproduktion entstanden. oa books umfasst einen hybriden Open-Access-Verlag und einen Blog, der inzwischen als Open Media Studies Blog zu einem kollaborativen Projekt der Fachcommunity geworden ist.

Der Blog auf oa books gibt Einblicke in den Entstehungskontext der Initiative. Der Buchbeitrag „Publish Less, Communicate More! Reflecting the Potentials and Challenges of a Hybrid Self-Publishing Project“ dokumentiert den Gründungsprozess des Verlags. Ein weiterer Beitrag (auf Deutsch) folgt in Kürze.

Ziel

Ziel von oa books ist es, alternative Publikationsansätze in der Film- und Medienwissenschaft im engen Austausch mit der Fachcommunity zu erproben und weiterzuentwickeln, um sowohl den Zugang zu als auch die Veröffentlichung und Nachnutzung von Forschungsergebnissen zu erleichtern. Als gemeinnützige und unabhängige Initiative berät und begleitet oa books Publikationsvorhaben und engagiert sich ehrenamtlich für eine offene und unabhängige Wissenschaft. Alle Einnahmen werden in den Erhalt des Verlags reinvestiert.

Hybride Publikationen und Open Access

Alle Texte werden bei oa books hybrid veröffentlicht. Sie werden sowohl in digitaler als auch gedruckter Form zugänglich gemacht. Dies erlaubt unterschiedliche Nutzungsweisen und erleichtert die Archivierung. Zudem gewährleistet dies eine nachhaltige Verfügbarkeit und eine größere Sichtbarkeit der Publikationen.

  1. Digitale Open-Access-Ausgabe: Das digitale Buch wird als kostenfreies, nachnutzbares PDF über ein Fachrepositorium mit einer DOI versehen und nachhaltig verfügbar gemacht. Die Nutzung von Fachrepositorien gewährleistet eine langfristige Archivierung. Über eine DOI (Digital Object Identifier) kann ein digitaler Text eindeutig identifiziert und referenziert werden. Anders als Academia.edu oder ResearchGate sind Repositorien der Fachcommunities gemeinnützig. Sie müssen keine Gewinne erzielen und handeln nicht mit persönlichen Daten. Zudem ist ihre Nutzung sowohl für Autor:innen als auch Leser:innen kostenfrei (s. Blogposts). Ein PDF hat zudem praktische Vorteile: Es kann einfach heruntergeladen, annotiert, geteilt und gespeichert werden.
  2. Printausgabe: Die Printausgabe wird als Print-on-demand (POD) (inkl. referenzierbarer ISBN) über den Hamburger self-publishing Verlag tredition produziert. Dies ermöglicht es, den Verkaufspreis selbst zu bestimmen und relativ niedrig zu halten, in der Regel unter 20 Euro bzw. 25 Euro. Zudem werden nur die nicht-exklusiven Herstellungs- und Distributionsrechte an tredition übertragen. Anders als sonst verbleiben alle Nutzungs- und Verwertungsrechte an den Texten bei den Autor:innen (s. Blogpost). Die Bücher sind in allen Buchhandlungen und Onlineshops erhältlich. Wenn sie allerdings direkt über tredition erworben werden, kommt die sonst übliche Verkaufsprovision (ca. 20%) dem Erhalt von oa books zu.

Lizenzierung

Alle bei oa books veröffentlichten Bücher stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Das heißt, die Texte dürfen beliebig geteilt, kopiert und verwertet werden – vorausgesetzt sie werden dabei ordnungsgemäß zitiert. Zudem muss der jeweilige Text unter derselben Lizenz veröffentlicht werden. Diese Erlaubnis berührt nicht das Copyright Dritter, deren Material in den Texten benutzt wird.

Leistungen und Finanzierung

Um allgemeine Verlagskosten und die Herstellungskosten einzelner Publikationen zu decken, behält sich oa books vor, eine Book Processing Charge (BPC) zu erheben. Je nach Seitenumfang beträgt diese ca. 5.000 bis 7.500 €. Hinzu kommen wirtschaftliche Entwicklungen, die bei jeder Kalkulation individuell berücksichtigt werden müssen. Die BPC umfasst alle Leistungen, um eine hybride Publikation zu erstellen. Dazu gehören Begutachtung, redaktionelle Tätigkeiten, Marketing und Veröffentlichung. Die Bücher werden sowohl als digitale Open-Access-Publikation als auch als Printausgabe erstellt und zugänglich gemacht.

Zusätzliche Kosten können durch optionale Leistungen entstehen. Abhängig von Umfang und Aufwand fallen darunter: Fachlektorat, Korrektorat, Satz, Layout und Cover, Bildbearbeitung und Abbildungsrechte, besondere Verwaltungsaufwände, Sonderwünsche.

Peer Review

Die Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeiten erfordert kritische Begutachtungsprozesse. Je nach Fachkultur, Verlag oder Journal unterscheiden sich diese erheblich. Neben offiziellen Peer-Review-Verfahren (Single Blind, Double Blind, Open Review) gibt es zahlreiche Formen der Begutachtung, die ebenfalls zielführend sein können. Ein Beispiel stellt die Begutachtung von Büchern und Artikeln durch ein Team von Herausgeber:innen eines Sammelbands, einer Reihe oder eines Verlags dar. Die Vor- und Nachteile verschiedener Ansätze werden seit langer Zeit diskutiert (s. Blog). Dabei werden immer wieder neue Verfahren, wie die Distributed Peer Review, erprobt und evaluiert.

Die über oa books veröffentlichten Bücher haben verschiedene Stufen der Begutachtung durchlaufen. Dissertationen werden von mindestens zwei Gutachter:innen ausführlich bewertet. Hinzu kommt das Feedback von Kolleg:innen, die bereits im Vorfeld der Einreichung verschiedene Versionen der Arbeiten lesen. In der Regel werden Forschungsergebnisse außerdem in verschiedenen Kontexten diskutiert (Colloquien, Workshops, Konferenzen), bevor sie in einer Publikation geteilt werden.

Grundsätzlich durchlaufen alle Publikationen bei oa books bis zu ihrer Fertigstellung mehrere Stufen der Begutachtung und des Lektorats.

Rezensionsexemplare

Rezensionsexemplare sind über den Verlag tredition erhältlich (info@tredition.de).